Pressemitteilung des Stadtsportbundes Bonn vom 25.11.2014
PM SSB 2014-11-25 (140.5 KiB)
Stadtsportbund will neue Bürgerinitiative unterstützen
Ein deutliches Signal an Verwaltung und Politik
Der Stadtsportbund Bonn empfindet die von der Stadtverwaltung vorgelegten Pläne, vier Schwimmbäder zu schließen, zehn Sportanlagen stillzulegen und zusätzlich eine Sportstättennutzungsgebühr einzuführen, als Schlag ins Gesicht aller derjenigen, die sich in Bonn ehrenamtlich für die Förderung und Integration von Jugendlichen, für soziales Lernen und natürlich auch für die Gesunderhaltung älterer Bürger einsetzen. „Der Bonner Sport ist auch weiterhin bereit, aktiv die Sparbemühungen der Stadt zu unterstützen. Aber er ist nicht bereit zu akzeptieren, einseitig zur Haushaltssanierung herangezogen zu werden, während andere Bereiche, die ein Vielfaches an Unterstützung erhalten, weitaus weniger sparen müssen“, sagte SSB-Vorsitzender Michael Scharf auf der Vereins-Informationsveranstaltung über die anstehenden städtischen Etatberatungen.
Die rund 60 anwesenden Vereinsvertreter unterstützten einhellig die vorgestellte SSB-Positionierung. „Wir lehnen entschieden eine Sportstättennutzungsgebühr ab, wir wollen, dass die Stadt die betriebliche Übernahme von Schwimmbädern und Sportanlagen durch Vereine unterstützt, und wir wollen bei der Entscheidungsfindung beteiligt werden“, so Scharf. Alle gesellschaftlichen Gruppen in Bonn müssen am Sparprozess gleichermaßen beteiligt werden. „Nur bei Kindern und Jugendlichen, bei Familien und Sozialem darf es Ausnahmen geben“, machte Scharf die Position des SSB deutlich.
Dabei will der Stadtsportbund auch eine Bürgerinitiative unterstützen, die sich unter dem Namen „Bonner Bürger wehren sich“ noch vor Jahresende konstituieren soll und die alle Gruppen, die mit den politischen Entscheidungen der letzten Jahre in Bonn unzufrieden sind, eingliedern will. „Wir wollen Politik und Verwaltung ein deutliches Signal geben, dass es in der Stadt so nicht weitergehen kann“, sagt der SSB-Vize Rainer Wolff, der aus diesem Grund aus dem geschäftsführenden SSB-Vorstand ausscheiden und sich um die Organisation der Bürgerinitiative kümmern wird.
„Die personelle Trennung ist notwendig, weil wir dem Vorwurf entgehen wollen, der Sport aktiviere erneut den Kampf gegen die Bonner Hochkultur.
Niemand von uns hat etwas gegen Theater, Oper oder Museen. Aber es muss bezahlbar sein. Und deswegen wollen wir eine breite bürgerschaftliche Bewegung, die der Politik hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagte Wolff.
Wolff möchte in der Bürgerinitiative nicht nur die Sportvereine, sondern auch die Eltern der Offenen Ganztagsschulen, von Kitas, anderen sozialen Einrichtungen und auch der freien Kultur versammeln. „Es gibt in Bonn viele Gruppen, die sich bürgerschaftlich engagieren, aber keine Wertschätzung erfahren. Diesen allen soll eine Stimme verliehen werden“, so Wolff, der bereits vor zwei Jahren maßgeblich die große Sportlerdemonstration organisierte.
Da auf der Informationsveranstaltung nur ein breites Meinungsbild eingeholt werden sollte, wird der Vorstand des Stadtsportbundes für den 12. Januar 2015 eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, um sich auch formell das Mandat für das weitere Vorgehen einzuholen.