Pressemitteilung des Stadtsportbundes Bonn vom 16. Januar 2015
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Neujahrsempfang: Politik und Verwaltung müssen Mut zum Sparen beim SGB, am Personal und der Luxuskultur zeigen
Auf dem Neujahrsempfang des Stadtsportbundes Bonn hat SSB-Vorsitzender Michael Scharf erneut die Bereitschaft des Bonner Sports bekundet, sich aktiv und offensiv an der dringend notwendigen Sanierung der städtischen Finanzen zu beteiligen. Jeder in der Stadt sollte mittlerweile wissen, dass es in Zukunft ein einfaches „Weiter so“ nicht geben könne. „Zukunft für die Stadt Bonn heißt für uns alle Abstand zu nehmen von dem einen oder anderen Luxus. Dabei sollten wir uns aber vor allem daran orientieren, was für Kinder und Jugendliche wichtig ist. Provokant gefragt: Wollen wir in Steine oder Beine investieren?“ sagte Scharf vor rund 80 Vertretern aus Politik, Verwaltung, Sport und Wirtschaft.
Der SSB-Vorsitzende forderte Verwaltung und Politik auf, Sparangebote der Bonner Vereine anzunehmen und umzusetzen. Wenn Vereine bereit seien, städtische Immobilien in Eigenregie zu übernehmen und dabei der Stadt bei gleichen oder sogar besseren Leistungen mehrere 100.000 Euro pro Standort ersparen könnten, sei es unverständlich, dass derartige Angebote nicht umgesetzt würden. Das Motto müsse lauten: „Mit dem Sport sparen, nicht am Sport sparen“.
Scharf machte aber auch klar, dass der SSB die von der Stadtverwaltung vorgelegten Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung als ungeeignet erachtet. Wer die Größe des Haushaltsloches kenne und gleichzeitig wisse, wie gering die städtischen Zuwendungen an den Sport seien, der könne nicht allen Ernstes den Sport an die Spitze der Einsparkonzepte bei der Haushaltssanierung stellen und mit dem Szenario der Schließung von vier Bädern und zehn Sportanlagen und vor allem nicht erneut mit der Einführung einer Sportstättennutzungsgebühr für Vereine kommen. Dies gelte vor allem dann, wenn weiterhin jede Vorführung in der Oper mit 200.000 Euro subventioniert werde.
Mit einem eindrucksvollen Vortrag anhand neuester Haushaltszahlen zeigte anschließend SSB-Finanzchef Achim Dehnen auf, in welch prekärer finanzieller Lage sich die Stadt befindet. Selbst wenn die Verwaltung ihre Pläne zum Haushaltssicherungskonzept umsetzen würde, wäre die Finanzsituation der Stadt in zehn Jahren noch schlechter als heute, so sein Fazit. „So lange die Stadt nicht bereit ist, ernsthaft an die wirklich ‘dicken Positionen‘ im Haushalt zu gehen, ist alles Stückwerk.“ Entscheidend sei, dass beim Städtischen Gebäudemanagement (SGB), an den Personalausgaben und an der Luxuskultur wie Oper, Beethovenorchester und Kunstmuseum gespart würde. Er forderte Verwaltung und Politik auf, Mut zu zeigen und diese Positionen entschieden anzugehen.