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Positionierung PSB (Stand gem. Vollversammlung vom 19.04.2012
Pro Sportstadt Bonn (PSB) ist eine im Januar 2012 gegründete Initiative von Sportvereinen, die die bestehenden Clubs, deren ehrenamtliche Infrastruktur und die Sportanlagen für die „Sportstadt Bonn“ erhalten und gemeinsam mit der Kommunalpolitik effektiver fördern möchte. Angesichts kurzfristiger und z.T. sogar rückwirkender Fördermittelkürzungen hat sie 10 sportbezogene Forderungen formuliert, um drohende Mitgliedererosion und Vereinssterben und damit eine unheilvolle Verarmung des Sportangebotes in Bonn abzuwenden.
Eine Einmischung in die Belange anderer Empfänger von freiwilligen Leistungen in Bonn oder gar eine Neiddebatte zu deren Lasten zu entfachen, liegt PSB grundsätzlich fern. Weil die städtischen Haushaltsmittel begrenzt sind, ergibt sich jedoch zwangsläufig eine Konkurrenzsituation insbesondere zur Kultur, die mit insgesamt 63 Mio € der mit Abstand größte Empfänger freiwilliger Leistungen ist. Zudem hat sich über die Jahre die Förderrelation auf das Sechsfache zu ihren Gunsten verschoben!
Sport ist nicht das Maß aller Dinge! PSB spricht sich ausdrücklich für ein attraktives und vielfältiges Kulturangebot in Bonn aus und unterstützt die Forderung nach Fortführung populärer kultureller Projekte, wie z.B. Bonner Sommer, Rheinkultur oder Museumsplatzkonzerte, die breiten Bildungs- und Kulturangebote von Volkshochschule, Stadtbibliothek und Musikschule sowie die hervorragenden Angebote der freien Kultur, die sich zum allergrößten Anteil aus Eintrittserlösen selbst finanzieren. Sport- und Kulturstadt Bonn sind für PSB komplementäre Angebote, die viele Menschen gleichermaßen gerne wahrnehmen. Auch zu den zahlreichen anderen freiwilligen Leistungen der Stadt Bonn, z.B. zur Förderung von Schulen, Kindern, Jugend, Familie und Soziales, bekennt sich PSB ohne Einschränkung.
Für nicht länger verantwortbar hält PSB dagegen Ausmaß und Absicherung der Aufwendungen für die „Offizielle Kultur“: 45 Mio € kosten Oper und Schauspielhaus, Beethovenorchester und städtisches Kunstmuseum in 2012! Zudem ist der Großteil dieser Aufwendungen durch „Intendantenverträge“ (Oper/Schauspielhaus Laufzeit 5 Jahre bis 07/2013 sowie Kunstmuseum Laufzeit 8 Jahre bis 11/2016) nach Höhe und Zeitdauer rechtsverbindlich geschützt. Fördermittelkürzungen gehen deshalb zwangsläufig zu Lasten der anderen Empfänger freiwilliger Leistungen, oder führen zu Steuer- und Abgabenerhöhungen.
Diese bittere Erfahrung hat nicht nur der Sport gemacht, dessen Fördervolumen in den letzten 5 Jahren deutlich gekürzt wurde, sondern auch die „ungeschützte“ Kultur: z.B. Wegfall von Rheinkultur, Bonner Sommer und Museumsplatzkonzerten, Gebührenerhöhungen Musikschule, drastische Kürzung der Zuschüsse für „freie Kultur“. Und dies, obwohl der Kulturetat im gleichen Zeitraum um mehrere Mio € gestiegen ist –
größtenteils zu Gunsten der offiziellen Kultur.
Bonn ist nicht mehr Bundeshauptstadt, liegt aber bei den Kulturzuschüssen pro Einwohner weit vor Landeshauptstädten wie Düsseldorf, Stuttgart oder München. Mit 45 Mio € jährlich finanziert die Stadt ein Angebot an offizieller Kultur, das ihre Leistungskraft bei weitem dauerhaft übersteigt! Ihren originären Grundaufgaben kommt sie dagegen mit Leistungskürzungen sowie Steuer- und Abgabenerhöhungen immer schlechter nach. Städtisches Gemeineigentum läßt sie ohne angemessenen Bauunterhalt verfallen. Als Hypothek für unsere Kinder wächst ihr Schuldenberg bis 2015 um 400 Mio € neue Schulden auf dann 1,9 Mrd € weiter an!
Die Forderung der PSB, die bisherige Förderrelation von Sport und Kultur von 1:6 in einem ersten Schritt auf 2:5 zu verändern, zielt deshalb allein auf den Bereich der offiziellen Kultur! Sie ist kein festgeschriebenes Dogma, sondern soll den Wunsch nach grundlegender Veränderung zum Ausdruck bringen: Durch Rückführung der nach Höhe und Absicherung nicht mehr bezahlbaren „Offiziellen Kultur“ finanzielle Handlungsspielräume zurück zu gewinnen für Schuldenabbau und angemessene Förderung aller anderen freiwilligen Leistungen. Für die Sportförderung fordert PSB dabei eine in Relation zur Kultur ausgewogene Pflege und Förderung auf der Grundlage der Landesverfassung NRW, Artikel 18, Absatz 1 und 3. Darin ist: „ Land und Gemeinden die Pflege und Förderung von Kultur und Sport “ wort- und ranggleich vorgeschrieben.
In diesem Sinne steht der Name „Pro Sportstadt Bonn“ nicht nur für ihre Wurzeln, sondern auch für ihr Ziel gleichrangiger Bedeutung von Sport und Kultur in Bonn.