Es gibt die Slapsticks des Alltages, der Politprofis, der hauptberuflichen Komiker, der Fußballer und der Journalisten. Ein Beispiel der ersten Kategorie wurde mir jüngst erzählt: Ein Cousin der Braut ist zur Hochzeit eingeladen. Er bringt seine Freundin mit. Sie wiederum spricht eine Anwesende mit den Worten an: „Sie sind sicher die Mutter der Braut ?“ „ Nein“, lautete die Antwort, „ ich bin die Schwester“. Da will man doch sofort im Boden versinken.
Mit einer irren Geschichte hat sich nun auch Velpke, eine Gemeinde in Niedersachsen in Erinnerung gerufen. Kriminelle haben den massenhaften Diebstahl von Gartenmöbeln aus Privatgrundstücken vorbereitet. Um sie schnell abzufahren, stellten sie dieselben ordentlich an den Straßenrand. Oma Diederichsen beobachtete das und glaubte an den Sperrmüll anderntags. Flugs stellte sie ihre alten Sessel dazu. Vor so viel Chuzpe flüchteten die Ganoven und ließen alles stehen.
Unter den Politprofis bekomme ich immer Gänsehaut, wenn Frau v.d. Leyen mit schneidender Stimme und einer Frisur, gegen die ein Stahlhelm eine wachsweiche Mütze ist, Unsinn verkündet. Jüngst erklärte sie, dass das neue Raketenabwehrsystem „ eine offene Systemarchitektur“ haben wird. Da bist Du fertig mit der Welt. Oder der Unterrichtsbeauftragte Laschet: Er ist hauptberuflich Fraktionsvorsitzender der CDU im NRW-Landtag. Er hat Klausuren verloren. Mir nichts, Dir nichts hat er aus seinem Notizbuch Noten vergeben, bevor das Notizbuch auch auf unerklärliche Weise unauffindbar wurde. Dummerweise hat er aber auch 7 Studenten Noten vergeben, die an der Klausur gar nicht teilnahmen. Das ist Realsatire vom Feinsten.
Locker wird er aber übertroffen vom Kapellmeister (Horst Seehofer) der Trachtengruppe Süd (CSU), bei der das „C“ inzwischen für Comedy steht. Horst hat die Maut erfunden. Sein Notenmeister Dobrindt muss nun die Notenblätter wieder einsammeln. Die Mautmelodie wird spätestens nach der nächsten Bundestagswahl vergessen sein. Ich bin aber erwartungsfroh über das nächste krumme Ding, das der Horst in Sorge um seine bayerische Stammtischhoheit sicher bereits vorbereitet hat. Aus seiner engsten Umgebung hört man, dass er jetzt die Maut für Ausländer auf deutschen Datenautobahnen fordern will.
Verdient gemacht um den Sozialkundeunterricht in Deutschland haben sich nun auch
Ex-Bundespräsident Köhler, Ex-Bundeskanzler Schröder und Ex-Innenminister Schily. Statt die Avancen des Kasachstan-Diktators Nasarbajew als politische Ungeheuerlichkeit von Anfang an zurück zu weisen, verhedderten sie sich in kleinkarierten Geldverhandlungen. Die ohnehin überversorgten Politpensionäre schaffen es, die Politikverdrossenheit ungemein zu erhöhen. Was soll ein Sozialkundelehrer seinen Schüler erzählen, wenn es um derartige Charaktere der politischen Klasse geht ? Das ist nun nicht mehr lustig, muss ich aber festhalten, weil ich frei nach Max Liebermann – 1933 anlässlich des Marsches der Nazis durchs Brandenburger Tor – „ gar nicht soviel fressen kann, wie ich kotzen möchte“.
Auf europäischer Bühne läuft auch eine spannende Geschichte. In einer Karikatur fahren drei Männer mit Kutten auf zwei Motorrädern. Links fährt der „Bandido“ und rechts auf einer Maschine mit Seitenwagen sieht man die Kutten Tsirpas und Varoufakis. Mit letzteren hat die IWF-Chefin Lagarde jüngst die Geduld verloren. Sie wolle zukünftig nur noch mit Erwachsenen reden, meinte sie genervt nach einem Gespräch mit den beiden Griechen. Das hatten die auch so im Sinn. Als europäische Seriensieger in den Disziplinen Steuervermeidung und Nichteinhaltung von Verabredungen haben sie Lagarde geschafft. Jetzt gehen sie an die schwierigeren Brocken Merkel und Schäuble.
Dazu muss man wissen, dass in der griechischen Alltagssprache die Aussage: „ Nur der Dummfranke zahlt“ den Westeuropäer meint. Schon einmal, im Jahr 48 v.Ch. standen die Athener auf der falschen Seite. In der Schlacht von Pharsalos zerschlug Cäsar die von Pompeius geführten senatorischen Legionen Roms. Cäsar fragte die Griechen, wie oft der Ruhm ihrer Ahnen sie noch vor der Selbstzerstörung retten sollte ? Gegen Cäsar lässt sich viel sagen, aber von Griechen verstand er was. Dagegen kommen die Kabarettisten Schmickler, Becker etc. einfach nicht an.
Sehr gut gefallen mir auch Rechenbeispiele und geographische Hinweise von Journalisten und ihre lustigen Sätze, wenn sie etwas verkürzt zusammen stellen wollen. Dazu zwei Beispiele: Das Delmenhorster Kreisblatt schreibt über einen Tretbootverleih: „ Eine halbe Stunde kostet fünf Euro, 30 Minuten acht Euro“. Oder die Kieler Nachrichten: „ Hanna will ein Kind. Ihr Freund Jan überredet sie, es zuerst mit einem Hund zu versuchen“.