Der Bonner Sport und das Haushaltssicherungskonzept

22. Oktober 2014

Am 29.09.2014 gaben der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und sein Kämmerer Ludger Sander ihre Eckpunkte zum Haushalt 2015/2016 bekannt. Nach der gallopierenden Verschuldung der Stadt ist nun ein Haushaltssicherungskonzept notwendig.

Das Motto “Bonn wird stark bleiben” ist aber wohl mehr Wunsch als Realität. Im Bereich Sport heißt es:

Aufgrund bereits durchgeführter Voruntersuchungen und der Vielzahl von Sportplätzen, die vereinzelt schon jetzt ungenutzt sind, kann allerdings bereits jetzt angenommen werden, dass bis 2019 insgesamt etwa zehn Sportplätze geschlossen werden können.

und

Um den für das Sportressort vorgesehenen Finanzrahmen einzuhalten, wollen wir das Ennertbad, das Melbbad, das Friesi und das Kurfürstenbad schließen.

Weiterhin soll eine Sportstättennutzungsgebühr eingeführt werden, zu der man sich so äußert:

Die geltende Vereinbarung zwischen Stadt und Stadtsportbund soll daher trotz der schwierigen Haushaltssituation eingehalten werden, so dass sich der Zuschuss an die Vereine ab 2015 von 1,0 auf 1,3 Millionen Euro erhöht. Die Erträge aus einer moderaten, neu eingeführten Sportstättennutzungsgebühr wollen wir zur Hälfte (375.000 Euro) ausschließlich zur Sanierung von Sporteinrichtungen verwenden.

Die Art und Weise grenzt schon fast an Irrsinn, zuerst den Vereinen eine Sportstättennutzungsgebühr abzuknöpfen, um sie danach als städtischen Zuschuss umettiketiert, wieder an die Vereine auszuschütten. Wat soll dä Quatsch?

Die Streichungen ziehen sich durch alle Bereiche der Stadt. Es gibt aber auch eine Liste der “wichtigen beibehaltenen Projekte” – Was in Bonn erhalten bleibt.

Für den Sport bedeutet das aus städtischer Sicht es gäbe auch in Zukunft:

  1. eine ausreichende Anzahl an Außen- und Hallensportanlagen,
  2. finanzielle Unterstützung der Vereine durch die Stadt,
  3. ausreichend Wasserflächen für das Schul- und Vereinsschwimmen und im Sommer für das Freizeitvergnügen im Freibad.

Ist dem tatsächlich so, oder fühlen sich diese Einschnitte für die Bonnerin und den Bonner ganz anders an? Diskutieren Sie mit!